Die Schöpfung

Von den Atomen als kleinsten Teilchen und von deren chemischem wie physikalischem Zusammenschluss zum Mineralreich, von hier ausgehend ergibt sich ein Anstieg von Lebensfülle, welcher Art auch immer, über die Pflanzen- und die Tierwelt hinauf zur Menschheit und dort vom triebgesteuerten Geschöpf über den Verstandes- und den Vernunftmenschen zum Geist- und dann zum Gottmenschen als der Schöpfung höchstem Ziel, der Gottwesensgleichheit, die der biblische Jesus einfordert, wenn er zu seinen Jüngern spricht: „Ihr sollt also vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist.“

Im Grunde lässt die Erdenschöpfung das Reifen eigenständiger Einzelideen Gottes, der Gottselbstideen, ein Bewusstseinswachstum doch erahnen und schließlich als Realität auch erkennen von atomar winziger Enge hinauf zu gottwesensgleicher Allbewusstheit, die die Evangelien z.B. der Vorbildgestalt Jesu Christi zumessen mit der Aussage, er und der Vater seien eins. Jesus, eine Gottselbstidee, die einst in atomarem Gewand ins Dasein trat und ihren Weg durch die Schöpfung als Menschensohn bzw. Gottmensch beendete? Und wie Jesus so auch wir von Urbeginn an eine allkraftbefruchtete Einzelidee Gottes? Wir also Wesen, die es mittlerweile ins Menschenreich geschafft, nun über Inkarnationen hinweg, einerlei ob als Mann oder als Frau, sich auf den Weg des Christ begeben? Auf den Vollendungsweg zu eigener Sohnschaft Gottes?

Die Schöpfung, ein Bild zeugenden und gebärenden Erschaffens? Ein Schöpfen aus des Heiligen Geistes Urquell, der  p r i m a   m a t e r -i a,  der U r m u t t e r allen Daseins? Ist es nicht Sie, die Allmutter, die für alle Gottselbstideen die jeweils benötigte Daseinsform bereitstellt? Wählt da die zur Menschenseele aufgestiegene Gottselbstidee, und zwar als herangereifter Vernunftmensch nicht das Leben in der Einheit mit Gott? Und harrt dieser Mensch dann nicht voller Demut und Hingabe der inneren Sohnesgeburt von Gottes Gnaden? So wie es unten Gudrun Stiasnys Lichtstufen poetisch in Verse fassen? 

 

Gudrun Stiasny, Lichtstufen

 Seit dem ersten Sternenregen, 
der aus Gottes Händen fiel,
wachsen wir entgegen
einem allerhöchsten Ziel.

Seit dem ersten Dämmerstrahle,
der aus Gottes Herzen brach,
schreiten wir zum Liebesmahle
unserm Herrn und Heiland nach.

Wo wir steigen oder sinken,
stehen auf der Schöpfung Stufen
helle Lichter, die uns blinken,

hohe Meister, die uns rufen.

Lassen wir uns führen, leiten,
kommen wir wohl noch beizeiten
oben an vor Gottes Thron –
als der langersehnte Sohn.

 

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