Der Rechtsstaat

Der demokratische Rechtsstaat, wie ihn auch die Bundesrepublik Deutschland für sich in Anspruch nimmt, gründet in verfassungsverbriefter Gleichheitsthese, in wirklichkeitsferner Gleichsetzung aller seiner Bürger und Bürgerinnen, was ihm immer wieder Mehrheitsfindung und Kompromiss aufbürdet, beides ein überaus mühsames und auch fragliches Unterfangen. Ausschließlich aufs Dasein ausgerichtet will Demokratie mit ihrer drei-geteilten Gewalt von Vollziehung, Rechtsprechung und Gesetzgebung im Grunde nichts wissen von Gott, der evolutionär dreieinigen Gotteskraft von Zeit, Raum und Geschehen. Wenn sich so der Rechtsstaat auch dem Schöpfungsgebot menschlicher Vollendung (vgl. Mt. 5,48) entzieht, kommt ihm doch allerlei Brückenfunktion zu zwischen dem untergegangenen alten und dem verheißenen neuen Reich Gottes. (vgl. Artikel „Das Reich Gottes“)

Wir befinden uns derzeit nun mal im sich überlappenden Stirb und Werde geistgebotener Weltordnung eines Großen Sonnenjahres von 26.000 Erdenjahren. Dessen Weite gebietet Demut und mahnt, nach dem Grundsatz zu handeln: Leben und leben lassen! Gottgegebene Vernunft verlangt, einerseits weltanschaulich im werdenden Reich Gottes zu leben und aus ihm heraus geistig und sittlich höher führend zu wirken, andrerseits eine unzulängliche Rechtsstaatlichkeit als gesellschaftliches Brückenmodell wohlweislich zu achten, auch wenn Demokratie das Erdenreich Gottes als Utopie abtut.

Was das staatliche Gemeinwesen als solches betrifft, so zeigt es sich mittlerweile weltweit in bedrohlicher Schieflage, wovon wir auch unsere Bundesrepublik nicht ausnehmen können. Ob Korruption oder Kriminalität, ob Existenzverlust oder Obdachlosigkeit, ob maßloses Missverhältnis bei Eigentum oder Geldvermögen, alles in allem ein düsteres Bild, das auch zunehmend auf Deutschland zutrifft. Unser Land steht im Begriff, zu einer rücksichtslosen Ellbogengesellschaft zu verfallen, wenn es die Stillen im Lande nicht gäbe, die vernunftwidrigem Chaos die Kraft zu Weiter- und Höherentwicklung entlocken, nach innen schauen und dann ohne viel Aufhebens allerlei gottgebotene Arbeit verrichten. Die Politik hingegen, die diesseits orientiert auf Recht und Macht pocht, leistet da immer wieder Sisyphusarbeit, was ein Blick auf das Fortschreiten öffentlicher Verrohung zur Genüge bestätigt.

Allerlei obenerwähnte Brückenfunktion übrigens erfüllt die mithilfe der Finanzwirtschaft derzeit boomende Industrie, und zwar vor allem im Bereich der rasant voranschreitenden Technik, die zunehmend Arbeit abnimmt, d.h. uns im Alltag entlastet und uns so zu geistig sittlicher Höherentwicklung Zeit schenkt, wenn wir sie denn dementsprechend auch nutzen.

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