3facher Gott, 4faches Dasein

Mysterien-Weisheit bringt zur Sprache eine Namenlose Gottheit, die sich ewig 3fach offenbart, im Christentum bekanntlich als Vater, Sohn und Heiliger Geist. Eine Gottesdreiheit, mit der als Odin, Wili und We bereits unsere germanischen Vorfahren lebten. Die Inder kennen sie als Brahma, Wischnu und Shiva. Es handelt sich hier um mythische Personifizierung der dreieinen Schöpferkraft von Bewegung, Wahrung und Wandel, von Schaffen, Erhalten und Erneuern.

Deutlich erlebbar für uns wird der 3fache Gott im Pflanzenreich, wo er ewige Bewegung gewährleistet zum Schaffen von Frucht, auf diese Weise die Wahrung der Spezies sichert, das Erhalten der Art,  und über Jahreszeiten hinweg auf Wandel setzt, zur Fortdauer jeweils Erneuern verlangt. Dem geistig empfänglichen Menschen begegnet der 3fache Gott als  H e r r  von Zeit, Raum und Geschehen, einer Kräftedreiheit, die auf Höherentwicklung und Vollendung zielt.

Das bedeutet den 3fachen Gott gewissenhaft walten lassen im 4fachen Dasein von Denken, Tun, Empfinden und Leiblichkeit, in unserer Vierheit nämlich, welche antike Philosophie metaphorisch in die vier Elemente Luft, Feuer, Wasser und Erde fasst.

Luft, ein feines Gemisch aus Gasen und Schwebstoffen, steht für das Denken, mit dem wir immerhin Luft-Schlösser bauen. Wenn die Gedanken allerdings um ein ernsthaftes Ziel kreisen, dann heißt es zur Tat schreiten und mit Feuer-Eifer sich ans Tun begeben.

Angesagt ist dann aber auch die Zielvorgabe aufrechterhalten mit starkem Empfinden, mit Wasser in den Augen, mal mit Tränen der Freude, mal mit Tränen des Schmerzes.

Voraussetzung der besagten Dreiheit von Denken, Tun und Empfinden ist Leiblichkeit, unser Körper, der im Grunde aus Erde ersteht und wieder zu Erde wird.  

Laut Mysterien-Weisheit sind wir zwecks Nutzung dieser 4fach elementaren Anlage ausgestattet mit 4fachem „Werkzeug“: 1. Leib, 2. Lebensleib, 3. Empfindungsträger,  4. Verstandesträger  (2, 3 und 4 feinstofflich)

Laut Jesu gottwesensgleichem Vollendungsgebot will unsere meist noch unbewusste Geistigkeit, der 3fache Gott in uns, verschmelzen mit unserem 4fachen Dasein. (4+3=7) Ein Prozess über Inkarnationen hinweg auf der Grundlage unserer Mysterien-bezeugten 7fachen Konstitution, der unser Sonnen-Logo mit seinen 7 Strahlen Rechnung trägt, mit den 7 Schicksalswebern:

1: Formkörper; 2: Träger der Lebenskraft; 3: Träger der Gefühle, Wünsche, Begierden, Instinkte; 4: Träger des Verstandes, der irdischen Persönlichkeit, des niederen Ego; 5: Menschenseele, das unsterbliche Einzel-Ich; 6: Geistseele, geistige Allkraft; 7: Geist, Allbewusstsein

In den zwei nebenstehenden Grafiken von Wappenadler und Wappenlilie erhält der 7fache Mensch heraldischen Ausdruck mit  seinem Körper als Bindeglied (1) zwischen der feinstofflichen und der geistigen Welt. (Adlerrumpf / Lilienband)

Besagte Wappenstruktur weist auch das christliche Vaterunser mit seinen 7 Bitten auf. In der das leibliche Dasein betreffenden 4. Bitte um das tägliche Brot, in der mittleren Bitte also will sich der 3fache Gott vereinen mit der 3fachen Feinstofflichkeit zu 7facher Ganzheit. Die göttlich-menschliche, unsere Doppelstruktur greift auch Goethes „Faust“ auf in dem bekannten Klagewort „Zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust, die eine (doch wohl unsere Erdennatur) will sich von der andern trennen.“

Mit den ersten 3 Bitten bedingungsloser Hingabe „Dein Name ..., dein Reich …, dein Wille …!“ heißt es im Denken, Empfinden und Tun der letzten 3 Bitten sich nach Adlerart emporschwingen zu tatkräftiger, sittlicher und geistiger Höhe und Weite. Auch wenn das Vollendungs-Gebet im Laufe der Zeit an ursprünglich höher führender Kraft verloren hat, so kann vorbehaltlos hingegebener Umgang mit ihm ein Siegel nach dem anderen brechen, d.h. zu tiefgründiger Gotteserkenntnis führen. (vgl. die 7 Augen des Lammes in der Joh.-Offb.)

Die rätselhafte Gestalt Rugiwit von Rügen, überliefert als germanischer Kriegsgott der alten Rugier an der Ostsee, zeigt die 7er-Mysterien-Struktur zweimal.

Das Haupt, 7fach unter himmlischer Ob-Hut! Die passiv- empfangende Vier untergeordnet der aktiv-schaffenden Drei, welche 2er-Struktur am Hüft-Ring in 2 Bund Schwertern klaffend wiederkehrt: 7 Waffen in Brustnähe, 7 Handhaben der Schöpfung, greifbar nah unserem Erden-Ego

Zur Rechten, die mit gezogenem Schwert Höherentwicklung gebietet, dort ein 4er-Bund, in dem 1 Schwert die 3 anderen diagonal abdeckt, sie also miteinander verbindet, wie es der Körper tut mit seinen 3 feinstofflichen Trägern.

Die linke Hand, ruhend auf dem 3er-Bund am Hüft-Ring, verheißt Reife bei bedingungsloser Hingabe unserer 4fachen Stofflichkeit an den 3fachen Gott.

Rugiwit, kein germanischer Kriegsgott? – Ein wehrhafter Streiter für Gottwesensgleichheit? Für die Einheit mit Gott als unser aller Schöpfungsziel? Ein versiegelter Weckruf aus ferner Zeit, der zwecks Höherentwicklung sich an geistig lebendige, an vorbehaltlos aufgeschlossene Menschen richtet?

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